Wuppertaler SPD begrüßt das Vorhaben, die Möglichkeit zum Homeoffice zu erleichtern – und fordert Arbeitgeber auf, darin eine Chance zu sehen
„Die Gesundheit der Beschäftigten und die Reduzierung von Kontakten muss in der Arbeitswelt an vorderster Stelle stehen!“ sagt Servet Köksal, Vorsitzender der SPD Wuppertal, in der aktuellen Diskussion um ein ‚Recht auf Homeoffice‘.
Aufgrund der pandemischen Lage haben sich Bund und Länder gestern darauf verständigt, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine bis zum 15. März diesen Jahres befristete Verordnung erarbeiten soll, wonach Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber überall dort, wo die Tätigkeiten es zulassen, den Beschäftigten das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen müssen.
„Es ist ausdrücklich zu begrüßen, dass Bundesarbeitsminister Heil und die SPD-Mitglieder in der Bundesregierung beim Thema ‚Recht auf Homeoffice‘ nicht nachlassen. Richtig gestaltet, kann ein Recht auf Homeoffice zu einer dreifachen „Win-Win – Situation“ führen: für den Gesundheitsschutz, für Arbeitgebende und Arbeitnehmende sowie für die Umwelt und das Klima. Die Diskussion der vergangenen Wochen hat allerdings gezeigt, dass eine progressive Arbeitsmarktpolitik leider nicht lediglich auf Einsicht setzen kann. Deshalb treibt die SPD das Thema weiter voran.“, so Köksal.
Die erste Lockdown-Phase im Frühjahr vergangenen Jahres schien der Idee des Homeoffice zum Durchbruch verholfen zu haben – doch leider hielt die Einsicht in Teilen der privaten Unternehmen als auch öffentlichen Verwaltungen nur kurze Zeit. „Wir erleben seit mehreren Wochen teilweise Arbeitgebervertretungen, die das Recht auf Homeoffice mit dem Vorwurf des Bürokratieaufwands verhindern wollen. Es wird behauptet, dass Unternehmen bereits heute, ohne Rechtsanspruch, überall Homeoffice zugestehen, wo es möglich sei. Ein Blick auf die realen Zahlen zeigt jedoch, dass diese Aussage schlichtweg nicht stimmt. In der ersten Corona bedingten Lockdown-Phase im Frühjahr 2020 haben rund doppelt so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Zuhause gearbeitet als in der zweiten Phase im Herbst 2020. Deshalb besteht Handlungsbedarf. Jetzt.“ so Köksal.
„Bei allen Risiken, die Homeoffice für Beschäftigte bedeuten kann, wie beispielsweise Überforderung durch eine Entgrenzung der Arbeit, überwiegen die Chancen bei richtiger Gestaltung. Die Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf können durch Homeoffice deutlich verbessert und beispielsweise auch jungen Paaren hierdurch die Entscheidung zur Familiengründung erleichtert werden. Auch die Chance das Verkehrsaufkommen und damit Emissionen zu reduzieren, liegt auf der Hand, weil viele Pendlerinnen und Pendler lange Anfahrtswege zur Arbeit und Stau auf sich nehmen.“
Es sei an der Zeit, dass Unternehmen in den Bereichen, in denen es möglich ist, sich von ineffizienteren Präsenzpflichten lösen und den Schritt in die digitale Gegenwart wagen.
Bereits im Juli 2019 forderte die Wuppertaler SPD, die Chancen der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt für beide Seiten – Arbeitgebende auf der einen und Arbeitnehmende sowie deren Familien auf der anderen Seite – zu nutzen. Anlass waren Studien, wonach Beschäftigte, die einen Teil ihrer Arbeit von Zuhause erbringen können, besonders motiviert seien.